Eine bewegte und bedrückende Geschichte erwartet einen in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen[1].
1945 übernahm die sowjetische Besatzungsmacht die ehemalige Großküche der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und errichten ein Speziallager als Durchgangsort für den Weitertransport in die umliegenden Lager. Ende 1946, Anfang 1947 entwickelte sich der Standort zum zentralen Untersuchungsgefängnis der Besatzungsmacht und die Häftlinge mussten dazu im Keller der Großküche bunkerartige fensterlose Zellen bauen.
Diese immer feuchten Zellen waren nur mit einer Holzpritsche und einem Kübel für die Notdurft ausgestattet. Rund um die Uhr gab hier nur eine Glühlampe Licht. Verhöre erfolgten in der Nacht und man durfte sich nicht tagsüber auf die Pritsche legen.
Das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) übernahm im Jahr 1951 das Kellergefängnis und nutzte es als zentrale Untersuchungshaftanstalt. In den folgenden Jahren erfolgte der weitere Ausbau des Gefängnis.
In den 1960er Jahren wurde die physische Gewalt gegen die Inhaftierten durch ausgeklügelte psychologische Foltermethoden ersetzt. Hier demonstrierte der Staat seine ganze Macht und brachte die stets isolierten Häftlinge durch monatelange Verhöre zu belastenden Aussagen.
Der gesamte Komplex war damals Sperrgebiet und auf Karten nicht verzeichnet. Von Außen waren nur Tore, Wachtürme und Kameras zu sehen und man ahnte nicht, was darin vorging.
Mit der Blogoma[2] war ich am vergangenen Mittwoch dort zu Besuch und nahmen an einer Führung teil.
Die sehr anschaulichen Erläuterungen und die bedrückende Atmosphäre lassen erahnen, wie sich Häftlinge hier gefühlt haben müssen. Die damalige Willkür macht ebenso bewusst, dass es hätte jeden treffen können.
Eine Führung ist in jedem Fall empfehlenswert.
Die Dauerausstellung bietet zusätzlich einen erweiterten Einblick. Ein Besuch lohnt sich für Interessierte.
😳
Bin sehr beeindruckt. Danke für den Hinweis, das kommt auf die Liste der zu besuchenden Orte.
@silencer: sagste bescheid, wenn Du in der Nähe bist.