#Iceland22- Mit dem Motorrad nach Island und einmal drumherum. Wasserfälle, Vulkane und Geysire. (12 Teile)
- Es geht wieder in den hohen Norden
- Wasserfälle und Schotter
- kurz vor dem nördlichen Polarkreis
- alte Torfhäuser und ein Canyon
- hohe Aussichten
- warmes Wasser und heiße Lava
- schwarze Strände und Metallreste
- Eisberge und heiße Bäder
- jede Menge Steine
- interessante Akustik
- das Schiff nach Hause wartet
- Island: Fazit, Fakten und ein Film
Es ist neblig und grau als ich am Morgen des 31.05. in den Seyðisfjörður ankomme. Die Fähre legt pünktlich an. Wer als erster aufs Schiff fährt, muss als letzter runter, daher dauert es, bis die meisten PKW und Wohnmobile das Deck verlassen haben und die Motorräder auch endlich an Land können.

Hallo Island
Mit der Straße 93 geht es Richtung Egilsstaðir und damit über den rund 600m hohen Pass. Dort oben wird es richtig kalt, der Nebel bietet kaum Sichtweiten über 10m und das Wasser gefriert an Brille oder Visier. Vorsorglich hatte ich bereits in Dänemark das Thermofutter in die Kombi geknöpft.
Kaum waren wir über den Berg verteilten sich die Fahrzeuge in Egilstaðir nach rechts und links, das Wetter war hier plötzlich ganz anders. Sonne, blauer Himmel und deutlich wärmer. Ich fahre Richtung Norden, da ich meine Runde über die Ringstraße 1 entgegen dem Uhrzeigersinn geplant hatte.

Die Landschaft wirkt überwiegend karg, die Straße fuhr sich angenehm, hier und da säumten kleinere Wasserfälle die Umgebung und irgendwann war ich ganz allein und sah keine anderen Fahrzeuge vor oder hinter mir.

Schafe und jede Menge unterschiedliche Wildvögel, wie Gänse, Enten und Singvögel gab es zu sehen.
Ab und an konnte ich auch die einen oder anderen Islandpferde erblicken.
So einsam wie es auf der Straße war, wurde es jedoch nicht langweilig. Obwohl die Ringstraße überwiegend einen Fahrstreifen pro Richtung bietet, sind viele Brücken nur einen Fahrstreifen breit. So muss hier natürlich die Geschwindigkeit reduziert und darauf geachtet werden, dass nicht bereits Gegenverkehr auf der Brücke fährt. Dann kann man gefahrlos die Brücke passieren. Schilder weisen nicht nur auf solche Brücken, sondern auch auf blinde Hügel hin.
abenteuerlich zum Dettifoss
Nach gut 150km biege ich von der 1 nach rechts auf die 864 ab, da ich zum Dettifoss wollte. Kaum vom Asphalt herunter, verwandelte sich die Straße in eine Schotterpiste. Das hatte ich hier nicht sofort erwartet und das Ziel war noch rund 30km entfernt.

Die Fahrt war anstrengend, ich war zu warm angezogen, für dieses kleine Abenteuer und der Schotter war einerseits sehr grob mit teils großen Steinen und auch sehr weich, so dass je nach gefahrener Spur das Fahrzeug gerne mal schwimmte. Es staubte ohne Ende und hier waren dann doch öfter auch Autos unterwegs, welche mich sowohl bei Gegenverkehr als auch beim Überholen dazu zwangen etwas langsamer am Rand zu fahren, denn durch den Staub war die Sichtweite kurzzeitig nicht gegeben.

Die Anstrengung hat sich jedoch gelohnt, denn am Ende wartete ein toller Wasserfall. Der Dettifoos ist einer der größten Wasserfälle in Europa. Über eine Breite von rund 100 Metern stürzt hier das Wasser 44m tief. Das ist schon sehr imposant anzusehen
Und weil es so einen großen Spaß machte, nahm ich den gleichen Weg wieder zurück zur 1. (Auf der Westseite wäre die asphaltierte Straße 862 gewesen, aber so ist das eben mit dem Navi, wenn man unbefestigte Straßen nicht auslässt.)
am Hexenkessel
Ungefähr eine Stunde entfernt vom Dettifoss liegt links der Ringstraße das Hochtemperaturgebiet Hverarönd. Hier brodelt und blubbert es die ganze Zeit und Schwefelduft liegt in der Luft. Das auch als Hexenkessel bekannte gebiet liegt am Fusse des Námafjall.

Durch den unerwarteten Zeitverlust auf der Schotterstrecke machte ich mich nun auf Richtung Húsavik, wo ich am späten Nachmittag ankam und meine Unterkunft Árból Guesthouse[1] beziehen konnte. Auf die Frage nach dem Frühstück und meinem Hinweis, dass ich vegan lebe, erwiderte die Betreiberin, dass sie das auch tut. Das war die Gelegenheit zu fragen, wo man denn hier geeignet zu Abend essen kann. Sie meinte, das ist generell kein Problem. Die meisten Restaurants haben immer vegane Gerichte auf der Karte. Oft sind es Burger, aber es gibt hier auch eine Restaurant mit Pizza.
Ich bedanke mich für die Tipps, mache einen Spaziergang durch den Ort und hole beim nächsten Geldautomaten etwas Notfal-Bargeld. Beim Cachen habe ich kein Glück, aber die ersten Souvenirs habe ich schon eingesackt, bevor es am Hafen ins Restaurant Salka auf die empfohlene Pizza geht.
Dazu nehme ich einen Softdrink, aber der Hinweis darf hier auch nicht fehlen, dass es in Island üblich ist, kostenlos Wasser zu bekommen. Man bestellt einfach isländisches Wasser und bekommt eine Flasche klares kaltes Wasser hingestellt. Davon haben sie ja jede Menge und das ist sehr lecker.

Gesättigt von der doch übergroßen und reich belegten Pizza gehe ich langsam zurück, entdecke noch einen feinen Regenbogen und falle dann erschöpft vom Tage ins Bett.
Karte der Tour:
#Iceland22- Mit dem Motorrad nach Island und einmal drumherum. Wasserfälle, Vulkane und Geysire. (12 Teile)
- Es geht wieder in den hohen Norden
- Wasserfälle und Schotter
- kurz vor dem nördlichen Polarkreis
- alte Torfhäuser und ein Canyon
- hohe Aussichten
- warmes Wasser und heiße Lava
- schwarze Strände und Metallreste
- Eisberge und heiße Bäder
- jede Menge Steine
- interessante Akustik
- das Schiff nach Hause wartet
- Island: Fazit, Fakten und ein Film
- [1] Árból Guesthouse ↩
Hallo, Max, so unheimlich eine lange Strecke allein unterwegs. Aber tolle Gegend und dann doch viele Leute. Hübsche kleine Kirche. Mächtig deutlich sichtbarer Regenbogen. Eindrucksvoll Deine Bilder.
Gruß die Blogoma.
@Brigitte: naja, die paar Leute verlaufen sich immer gut. 😉
Tolle Bilder und krasse Reise! War auf der Ringstraße die ganze Zeit über moderat was los oder gab es im Verlauf auch mal Karawanenbildung mit einem-Auto-am-anderen?
@Silencer: danke.
Ab Egilsstaðir waren nur noch selten andere Fahrzeuge auf der Ringstraße zu sehen. Teilweise war ich gefühlt Ewigkeiten alleine, bis mir mal jemand entgegenkam.
Selbst in den Orten war es recht ruhig. An den Sehenswürdigkeiten im Süden war es etwas voller, aber das löste sich recht schnell wieder auf.
Um Reykjavík war es voll, aber das kommt ja noch. 😉
ich bin gespannt und freue mich auf die kommenden Teile!