Durch immer mehr Radfahrten und nicht nur der tägliche Weg ins Büro, wuchs in mir Anfang Juli der Bedarf nach ein paar mehr Funktionen im Fahrradcomputer.
Der Edge 25[1] bot da einfach nicht mehr genug. Neuere und größere Modelle bieten hingegen die Möglichkeit der Segment-Vergleiche oder auch Live-Tracking. Zur Auswahl standen daher Edge 520 oder 530. Letzterer vor allem, da er auch Navigation bietet. Ferner kam auch Edge 820 und 830 in Betracht.
Gerade die Navigation fand ich zusätzlich interessant, da ich doch immer öfter irgendwo hin musste, wo ich den Weg nicht so genau kannte. Mit dem Telefon wollte ich die Lücke aber nicht schließen.
Bei all den Vergleichen und Abwägen zwischen den genannten Geräten kam eine Abverkaufsaktion des Edge 820[2] dazwischen, die das Gerät fast günstiger als den Edge 520 anbot. Damit war es für mich entschieden und ich griff zum größeren etwas älteren Modell.
Der Wechsel war einfach. Wie gewohnt das Gerät in der App per Bluetooth koppeln und schon konnte es nach der ersten Synchronisation eingesetzt werden. Der Halter ist identisch und so habe ich nur die ANT+-Sensoren im Gerät noch hinzugefügt und konnte schon loslegen.
WLAN
Da der Edge 820 auch WLAN kann, ist die Einrichtung entweder am Gerät selbst, etwas fummelig, vorzunehmen oder alternativ per Connect-Website einzurichten. WLAN nutzt das Gerät für den Download der Segmente oder Software-Updates.
Hier darf man sich nicht irritieren lassen, dass nach der korrekten Einrichtung von SSID und Passwort keine Verbindung besteht. Die WLAN-Verbindung wird nur für den Datentransfer kurz aufgebaut und danach wieder getrennt. Selbstverständlich können mehrere Netzwerke eingerichtet werden.
Die Synchronisation von Aktivitäten wird jedoch nur per Bluetooth vorgenommen, warum das nicht auch per WLAN erfolgt, verstehe ich nicht so ganz.
GPS
Neben GPS und GLONASS unterstützt der Edge 820 auch Galileo, wobei die mögliche Auswahl nur folgende Kombinationen bietet:
- GPS
- GPS und GLONASS
- GPS und Galileo
Ob mit GLONASS oder Galileo, der Fix geht schnell aus dem Standby.
Touchscreen und Tasten
Der Touchscreen lässt sich in der Empfindlichkeit in 3 Stufen einstellen, eine Bedienung mit diversen Handschuhen ist gegen. Auch lässt es sich bei Regen gut bedienen. Fehleingaben sind mir bisher nicht aufgefallen.
Am Gerät befinden sich 3 Tasten, oben links an der Seite zum Ein/Ausschalten, unten links die Rundentaste und rechts Start/Pause.
Funktionen
Das Gerät unterstützt mehrere Fahrrad-Aktivitätsprofile. Für jedes Profil können unterschiedliche Dashboards und Widgets genutzt werden.
Hat man Segmente, beispielsweise bei Strava, markiert und synchronisiert, kann dagegen angetreten werden. Sogenannte Live-Segmente poppen dann automtisch auf, wenn das Gerät erkennt, dass man darauf fährt. Es wählt entweder die eigene Bestzeit oder die Bestzeit eines Freundes, um gegeneinander zu fahren.
Auch Routen, Tracks und Trainings lassen sich laden und nutzen.
PhysioTrueUp synchronisiert Aktivitäten zwischen den kompatiblen Geräten. Zeichnet man einen Lauf mit einer entsprechenden Uhr auf, erscheint dieser auch in der Statistik des Edge.
Ein Temperatur-Sensor ist integriert und die aktuelle Umgebungstemperatur wird bei Aktivitäten aufgezeichnet.
Navigation
Die vorinstallierte Karte bietet eine Radnavigation, die sich je nach Fahrradtyp (Rennrad, MTB) und anderen Einstellungen anpassen lässt. Die Zieleingabe erfolgt per POI, Adresse oder zuvor angelegter Favoriten. Die Berechnung dauert je nach Ziel und Einstellung etwas, da alles im Gerät passiert.
Abbiegehinweise werden per Piep mehrfach signalisiert, eine Sprachausgabe ist jedoch nur über das per Bluetooth gekoppelte Telefon möglich.
Ich fand die bisheriegen berechneten Routen gut, versucht das Gerät doch, sofern möglich, Radwege abseits von großen Straßen mit viel Verkehr zu finden.
Livetracking und Unfallerkennung
Eine sehr geschätzte Funktion ist das Livetracking. Hier teile ich per Mail an gewählte Empfänger meinen aktuellen Standort, das startet automatisch, wenn eine Aktivität startet. Apropos automatisch, das eingeschaltete Gerät kann auch eine Aktivität starten, sofern es bemerkt, dass man in Bewegung ist.
Daneben kann die aktuelle Position per GroupTrack auch mit Freunden geteilt werden, so sieht man diese bei einer gemeinsamen Fahrt auch auf der Karte des Gerätes.
Neben dem Livetracking nutze ich auch die Unfallerkennung und leider weiß ich, dass sie funktioniert.
Erkennt das Gerät einen Unfall tönt sowohl das Gerät, als auch das gekoppelte Telefon lautstark los. Zusätzlich läuft ein Countdown, der nach 30 Sekunden die eingerichteten Notfallkontakte informiert. Innerhalb dieser Zeit kann man den Vorgang abbrechen.
In der App gibt es noch eine Schaltfläche mit der ein Alles OK verschickt werden kann.
Passt
Für mich passt das Gerät, neben den Standardfunktionen finde ich die Navigation ausreichend, auch wenn die Erstberechnung etwas dauert. Die Live-Segmente sind hin und wieder ein netter Ansporn und machen den täglichen Weg spannender. Auf den Live-Track und die Unfallbenachrichtigung möchte ich nicht mehr verzichten.
Garmin Forerunner 45
Nach dem Wechsel auf den Edge 820 sollte es dann doch eine neue Laufuhr werden. Der zweite Halbmarathon stand noch bevor und der Bedarf nach gezielterem Training war da.
Als der Forerunner 45[3] vorgestellt wurde, das war einige Monate nachdem ich mir den Forerunner 35[4] zulegte, dachte ich mir, die paar mehr Funktionen brauche ich nie.
Aber wie man sich so täuschen.
Schon der schnellere GPS-Fix mit GPS und GLONASS am Edge 25 im Vergleich zum FR35 ließen Begehrlichkeiten aufkommen. Dazu kam mit dem Edge 820 aber auch PhysioTrueUp und Live-Track.
GPS
Wie beim Edge 820 unterstützt der Forerunner 45 folgende Kombinationen:
- GPS
- GPS und GLONASS
- GPS und Galileo
Tasten und Display
Touchscreen bei einer Laufuhr finde ich nicht so sinnvoll, aber im Gegensatz zum FR35 hat der FR45 fünf Tasten, so wie es bei den größeren Modellen schon länger üblich ist. Damit verändert sich auch die Bedienung im Menü ein wenig.
Das transflektive Display wird per Hintergrundbeleuchtung erhellt, egal welche Taste man drückt. Das ist jedoch individuell eibstellbar und zusätzlich lässt es auch allein durch die Armdrehung das Licht erleuchten, sofern man das wünscht. Diese Funktion ist auch so wählbar, dass es entweder immer oder beispielsweise bei Aktivität das Licht einschaltet.
Ansonsten löst das Display nun etwas höher und in Farbe auf und bietet so auch mehr Platz für Informationen in den ladbaren Watchfaces.
Funktionen
Als Laufuhr bietet der FR45 in erster Linie Aktivitätsprofile fürs Laufen, daneben noch Fahrrad und Cardio. Es lässt sich zwar ein Profil individuell hinzufügen, aber auch das beschränkt sich nur aufs Laufen.
Der Herzfrequenzsensor funktioniert wie gewohnt. Fürs Laufen nutze ich zwar immer einen Gurt, aber beim Radfahren nehme ich die Uhr als Sensor.
Für mich ein wertvolles Werkzeug der Pace-Alarm, hier kann ich den gewünschten Pace einstellen und während der Aktivität informiert die Uhr ob ich drüber oder drunter liege. Das hat mich in Vorbereitung auf den Wettkampf schon effektiver werden lassen.
VO2max wird beim FR45 direkt nach der Aktivität angezeigt. Der FR35 hatte zu Beginn gar keine Anzeige dafür und bekam diese Funktion erst mit einem Update, dann jedoch versteckt in den Einstellungen.
Stress und Body Battery sind weitere Faktoren, die die Uhr berechnet und darstellt.
Livetracking startet auch hier automatisch mit einer Aktivität, einzig eine Unfallerkennung fehlt.
Fazit
Es darf auch mal hübscher werden. Das etwas größere aber rundere Gehäuse ist flacher als der FR35 und wirkt daher nicht mehr klobig und eher wie eine Uhr. Die etwas andere und nun durch hoch/runter Tasten schneller bedienbare Menüstruktur ist leicht verständlich. Die Widgets lassen sich nicht mehr nur ein und ausschalten, sondern auch deren Reihenfolge verändern und somit noch mehr an die persönlichen Präferenzen anpassen.
Abstriche gibt es bei der Akkulaufzeit, das sicherlich dem Display und den Funktionen geschuldet ist. Während ich beim FR35 und bei ca 3,5h GPS pro Woche über 7 -8 Tage ohne Aufladung hin kam, muss der FR45 schon mal nach 5,5 Tagen (bzw 9 Tage ohne Sport) wieder ans Ladekabel, aber das ist durchaus vertretbar.
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